News · 30.08.2017

„Schreiben ist meine Lebensaufgabe geworden“

Von der Krankenschwester zur Geschichtenerzählerin
HFH-Absolventin Corinna Kohröde-Warnken
Corinna Kohröde-Warnken ist nicht nur HFH-Absolventin, sondern seit 2009 auch Lehrende am HFH-Studienzentrum in Hamburg-Alsterdorf. (Foto: Kohröde-Warnken)

Am 15. August 2017 erschien das mittlerweile vierte Buch der HFH-Absolventin Corinna Kohröde-Warnken. Mit „Im Wartezimmer der Hoffnung“ will sie Menschen in schwierigen Lebensumständen Trost schenken und vor allem aber Hoffnung machen. 

Als Corinna Kohröde-Warnken 2007 die Diagnose Krebs bekommt, lässt sich die gelernte Fachschwester für Intensiv und Anästhesie nicht unterkriegen, sondern schöpft Kraft aus dem Schreiben. Im selben Jahr veröffentlicht sie ihr erstes Buch zum Thema Palliativpflege. 2011 folgt dann das zweite: „Zwischen Todesangst und Lebensmut“ ist ein Ratgeber der sich dem Umgang mit krebskranken Patienten widmet. 

Den Umgang mit Krebs kennt sie nur zu gut. Auch vom ewigen Warten in Wartezimmern kann sie ein Lied singen – oder aus den Geschichten, die sie dort erfahren hat, eben ein Buch schreiben. Knapp anderthalb Jahre nach Veröffentlichung ihres dritten Buches „Mein pinkfarbenes Leben mit Gott und Krebs“ hat sie genau das getan: am 15. August ist ihr Buch mit dem Titel „Im Wartezimmer der Hoffnung“ im Vier-Türme-Verlag erschienen. „Die Idee dafür entstammt der Frage, wie Menschen mit chronischen Krankheiten leben“, erklärt die ehemalige Pflegemanagementstudentin – 2006 machte sie ihren Diplomabschluss an der Hamburger Fern-Hochschule. „Über 40 Prozent der deutschen Bevölkerung gelten als chronisch krank. Darüber hinaus hat jeder in seinem Umfeld jemanden, der an diesen Volkskrankheiten leidet.“ 

Angetrieben wurde sie dabei von ihrer eigenen Erkrankung, denn nachdem der Krebs fast als geheilt galt, kehrte dieser noch aggressiver zurück. Für die Autorin eine niederschmetternde Nachricht: „Aber ich allein habe die Wahl, wie ich mit einer bestimmten Situation, einem Schicksalsschlag umgehe“, sagt sie. „Ich kann es hassen, akzeptieren oder lieben. Jeder weiß, dass sich akzeptieren und lieben besser anfühlt.“ 

Trotz der Angst und Ungewissheit begreift sie diese Zeit als Bereicherung, denn während der etlichen Stunden, die sie in Wartezimmern verbrachte, lernte sie viele Menschen und ihre Geschichten kennen: die Protagonisten ihres Buches. „Mit meinen Geschichten möchte ich zeigen, dass man trotz oder gerade wegen einer bestimmten Krankheit ein gutes und erfüllendes Leben führen kann“ – so wie Corinna Kohröde-Warnken es selbst auch getan hat und immer noch tut. Ihren letzten Beruf als Vorstandsreferentin in einem Krankenhaus – der ihr während ihres Studiums an der HFH angeboten wurde – hat sie aufgegeben und ist nun  neben ihrer Tätigkeit als freiberufliche Journalistin, Bloggerin und Autorin auch ehrenamtliche Notfallseelsorgerin. Zudem ist sie zu ihren HFH-Wurzeln zurückgekehrt und lehrt seit 2009 am Studienzentrum Hamburg-Alsterdorf aktuell im Studiengang Gesundheits- und Sozialmanagement