Transkript Was macht eigentlich ein Modulverantwortlicher?
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Was macht eigentlich.
(Sprecher*in) Ein Modulverantwortlicher? Mit Omer Baktash, Modulverantwortlicher. Ein Podcast über Personen und Rollen an der Hamburger Fernhochschule.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Wir starten heute mit "Was macht eigentlich" mit dem Modulverantwortlichen – und ich freue mich, dass du da bist. Wir duzen uns und duzen uns auch hier im Podcast. Omar ist da, ein Modulverantwortlicher im Masterstudiengang Management im Gesundheitswesen. Mein Name ist Birgit Schröder. Ich bin die Studiengangsleitung. Und erstmal schön, dass du da bist. Schön, dass du Zeit hast, nach einem langen Arbeitstag, dich heute noch mit mir zu unterhalten.
(Omer Baktash) Ja, hi Birgit, erstmal vielen, vielen Dank für die Einladung und dass ich auch hier sein darf. Vielleicht noch mal ein paar Worte zu mir, Omar Baktash bin 30 Jahre alt, komme ursprünglich aus Ostfriesland und ja, bin ganz gespannt auf die Folge, die wir zusammen machen. Und ja, ich freue mich.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Wir haben heute unsere erste Folge Premiere sozusagen. Und in dem Zuge erklären wir vielleicht noch mal ganz kurz Was wollen wir eigentlich? Wir wollen gerne Namen und Funktionsbezeichnungen an der HfH ein Gesicht geben, denn wir sind in der Fernlehre und man sieht und man hört uns seltener, als das in einer Präsenzuniversität oder Hochschule der Fall ist. Und deswegen wäre es vielleicht ganz schön, wenn wir uns auf diese Art und Weise ein bisschen näher kommen. Das ist ja auch alles in Corona Zeiten vielleicht eine ein zusätzliches Angebot, das gerne angenommen wird. Und du bist Modulverantwortlicher. Du bist relativ neu an der HFH, das heißt frisch dabei, voll motiviert. Vielleicht magst du ganz kurz was zu deinem beruflichen Hintergrund sagen und einmal erklären, welche Module du eigentlich bei mir im Studiengang betreust.
(Omer Baktash) Ja, sehr gerne. Was ich vor der HFH gemacht habe war, dass ich mich selbstständig gemacht habe, habe quasi Sozial und Gesundheitsmanagement studiert, den aufbauenden Master nämlich in Emden an der Hochschule und habe mich im Prinzip selbstständig gemacht und habe Unternehmen dabei unterstützt, strategische Fragestellungen und Entscheidungen auf Basis von Daten zu treffen. Also das typische Data Analytics Data Science, wie man das heute auf Neudeutsch nennt. Das habe ich im Prinzip ja auf selbständiger Basis gemacht. Das Ganze so circa sechs, sieben Jahre lang und habe mich danach dazu entschieden, etwas zu machen, was für mich mehr eine größere Sinnhaftigkeit hat und bin demzufolge dann habe ich dann die Stelle hier gesehen. Das war tatsächlich kurz vor Weihnachten und ich habe mir gedacht, da bewirbst du dich. Und die ersten Gespräche waren auch sehr, sehr schön, wie ich fand und habe dann letztendlich auch auf mein Bauchgefühl gehört und die Stelle sehr, sehr gerne angenommen. Die Module, die ich bei dir mache, sind zum einen wissenschaftliches Arbeiten. Das ist so im Prinzip mein Steckenpferd. Ich freue mich auch, dass ich das Modul bekommen habe und zum anderen Balanced Scorecard, was ich auch im Studium hatte. Das war damals im Studium jetzt kein eigenständiges Modul, aber ich freue mich ja auch das Modul bekommen zu haben.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Und wenn du jetzt jemanden in einem Satz erklären solltest, was tut eigentlich so ein Modulverantwortlicher? Das heißt, wenn ich das Wort noch nie gehört habe, wie würdest du es in einem Satz erklären? Was? Was machst du den ganzen Tag? Erzähl mal.
(Omer Baktash) Das ist jetzt im Prinzip eine tautologische Begründung. Ich verantworte im Prinzip das Modul. Dazu gehört beispielsweise, die Studienbriefe zu aktualisieren, die die Studierenden bekommen, ja zu gucken, dass die Prüfungen erstellt werden zur korrekten Zeit, dass die Prüfungen auch zu einem entsprechenden Niveau auch sorgen, dass die Studierenden das auch bewältigen können. Und zu meinem Background habe ich ja eben erzählt, dass ich Datenanalyse gemacht habe. Und das ist so ein Spezialfall, das macht jetzt nicht jeder Modulverantwortlicher. Ich mache auch die Datenanalyse für unseren Fachbereich, also wie spielen, wie sind die Abbrecherquoten, Wie viele Studierende schaffen wirklich den Abschluss? Wie ist die Notenverteilung? Gibt es Tendenzen im Süden und im Norden? Können wir das irgendwie verbessern, dass die Studierenden sich eben noch wohler fühlen? Hier bei uns an der HFH, das so im kurzen, im kurzen Ausschnitt mal skizziert.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Ja, kurz ist es immer super. Sich kurz zu fassen ist eine Kunst. Was brauchst du denn hier eigentlich in deiner beruflichen Tätigkeit, was du im Studium nie gelernt hast?
(Omer Baktash) Spannende Frage. Ähm, da muss ich tatsächlich kurz nachdenken. Ich glaube, es ist tatsächlich. Das habe ich in meiner Selbstständigkeit auch gemerkt. Und hier vor allen Dingen auch. Ich glaube, Empathie ist etwas, was ich auch lernen musste und immer noch lerne. Du musst dir vorstellen, ich war früher. Ein sehr, sehr sachlicher Mensch und habe wenig, wenig Empathie gezeigt, insbesondere wenn es um Teamarbeiten geht und musste das lernen und lerne es ihm immer noch. Aber ich würde sagen Empathie und was auch Sprache ja auch bei anderen Menschen auslöst. Wenn ich mal einfach ein Beispiel geben darf, ist wenn jetzt jemand, ein Kollege zu mir kommt und etwas fertig gearbeitet hat hat, neige ich jetzt dazu zu sagen Schön, dass du das für uns gemacht hast und dann vielleicht darauf einzugehen, was er noch verbessern könnte. Das sind so jetzt ein Punkte, was ich eben lernen musste. Also zuerst etwas Positives zu sagen und dann auf die Kritikpunkte einzugehen. Das löst eben einfach etwas bei den Menschen aus, wenn man vorher etwas Positives hört.Ähm, zu der Arbeitsart.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Und was würdest du sagen, ähm, was begeistert dich an deiner Tätigkeit? Was machst du besonders gerne?
(Omer Baktash) Also auf jeden Fall die Datenanalyse, weil das ja nun mal mein Steckenpferd ist. Aber ich würde sagen, was mich auch hier in der HfH begeistert, ist, dass ich relativ frei in meiner Zeiteinteilung bin. Also wenn ich bestimmte Tätigkeiten in zwei Stunden schaffe, ist das doch super. Dann kann ich die andere freie Zeit dafür nutzen, um beispielsweise weiter mit den Datenanalysen weiterzumachen. Und das finde ich ganz, ganz toll, ähm, das wurde mir... Ich hab mich natürlich auch an anderen Stellen beworben und das war da nicht so gegeben. Das finde ich ganz, ganz toll hier und nebenbei muss man auch sagen, ich bin ja jetzt ganz frisch dabei, ähm, finde ich die Atmosphäre hier an der Hochschule und unter den Kollegen etwas ganz, ganz Besonderes. Das ist schwierig in Worte zu fassen, aber als ich hier angefangen habe, war es wirklich so, dass man, dass sich die Kolleginnen und Kollegen wirklich gefreut haben, dass ich, dass ich da bin und dass sie sich auch gefreut haben, dass ich die Module übernehme. Wie gesagt, das ist schwierig in Worte zu fassen. Das muss man, ja, erlebt haben.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Man muss ja auch nicht alles in Worte fassen. Also von daher alles prima. Ähm, was würdest du denn sagen, wenn du so einen perfekten Arbeitstag skizzieren dürftest? Wie würde der aussehen? Wie würde der anfangen? Wie würde der enden? Was wären so deine Highlights?
(Omer Baktash) Es würde definitiv anfangen bei einem Kaffee und wenn ich nicht – ich habe ja gesagt, ich komme aus Ostfriesland – nicht unbedingt drei Stunden hier fahren müsste, ähm, bis zum Büro. Und im Prinzip ist für mich ein erfolgreicher Tag, das war in meiner Selbstständigkeit auch so, wenn ich mir die Aufgaben, die ich mir vorgenommen habe, ähm, wirklich zu meiner Zufriedenheit erfüllen kann. Wenn ich am Ende des Tages, ähm, wenn ich dann hier von der HFH nach Hause fahre und in meinem Auto sitze und wirklich, wirklich sagen kann: „Ja, ich habe etwas geschafft." Wenn ich jetzt beispielsweise eine Klausur erstellt habe, dass ich sagen kann: „Ja, ich habe die Klausur so erstellt, dass die Studierenden das wirklich schaffen können und, ähm, ja, wirklich auch, ja, etwas Sinnhaftes beigetragen habe, dass Studierende eben eine tolle Ausbildung hier genießen dürfen.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Das hört sich doch gut an. Hast du vielleicht noch mal so ganz kurz, für uns deine Module inhaltlich? Also du sollst sie jetzt nicht im Einzelnen beschreiben, sondern mehr, wo siehst du sozusagen den Sinn und Zweck, dass Studierende den Inhalt deiner Module beherrschen und wo siehst du vielleicht auch Schwierigkeiten oder Herausforderungen?
(Omer Baktash) Nehmen wir mal das erste Modul „Wissenschaftliches Arbeiten". Ähm, ich finde, ja, das ist definitiv ein Modul, mm, was man sehr, so gut gebrauchen könnte, insbesondere wenn man jetzt eine Leitungsposition hat als Pflegedirektor. Und ich nehme einfach mal ein praktisches Beispiel: Wenn jetzt, äh, ein Paper rauskommt, worin eine neue Pflegebehandlung, ähm, erforscht wurde. Und dieser Pflegedirektor muss meinetwegen jetzt beurteilen, ob diese neue Pflegebehandlung wirklich Anwendung findet in, in der Station. Ist es sinnvoll, wenn man wirklich diese, ja, wissenschaftliche Forschungsdesigns und Forschungspaper wirklich auch lesen und verstehen kann. Ob das jetzt qualitativ hochwertige Studien sind. Wir reden da immer von einem Goldstandard, wenn wir jetzt vom Forschungsdesign sprechen. Das ist dann schon hilfreich, wenn man, wenn man diese, diese, ja, wissenschaftliche Arbeiten lesen, verstehen und interpretieren kann. Das zu dem einen Modul und das andere Modul ist Balanced Scorecard. Das ist im Prinzip, um es mit einem Satz zu sagen, ein, ein, ein Instrument, ein strategisches Instrument, um Entscheidungen besser treffen zu können. Und ich gebe da auch mal ein Beispiel: Wenn, ja, auch hier wieder eine Leitungsposition hier auch eine Entscheidung treffen müsste, ob man jetzt Maßnahme A oder B macht, ist es immer hilfreich, wenn man sich so ein Instrument anlegt und auch beurteilen kann, ob diese Maßnahme zum gewünschten Ergebnis führt.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Das hört sich also so an, als wäre das nicht nur rein theoriebezogen, sondern Module, von denen du als Verantwortlicher sagst, da kann man auch im wahren Berufsleben was mit anfangen.
(Omer Baktash) Ja, definitiv. Das finde ich auch ganz, ganz toll hier in der HFH, dass diese Studienbriefe, soweit es geht, einen Praxisbezug haben. Also dass man hoffentlich, ähm, so gehe ich auch mit den, mit den Klausurerstellungen ran, dass dort immer klar wird, warum brauche ich dieses Modul eigentlich? Was nützt mir das für meine spätere berufliche Laufbahn?
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Und hast du so Ideen, was du vielleicht zukünftig noch an, an Angeboten machen möchtest in deinen Modulen? Oder hast du noch Ideen, ähm, was man noch zusätzlich bräuchte vielleicht, um Studierenden noch den Umgang damit zu erleichtern? Gibt's da so, ähm, ich sage mal, Visionen für die Zukunft?
(Omer Baktash) Ja, ich nehme einfach mal das Beispiel von mir selber und das auch, was ich jetzt im Umfeld, ähm, mitgehört habe. Es gibt auch einige bei mir im Bekanntenkreis, die ein Fernstudium angefangen haben und, ähm, das, das Spannende ist, es gibt natürlich verschiedene, ähm, verschiedene Lerntypen. Es gibt die einen, die sagen, ich bin eher der lesende Lerner. Also wenn ich die Studienbriefe lese, verstehe ich das sehr gut. Aber es gibt auch andere Typen, die sagen, ich bräuchte ergänzend, ähm, eine Hörprobe, eine Hör--, äh, einen Hörstudienbrief, um mir das mal anzugucken. Wenn jemand wie ich jetzt zwei Stunden, ähm, Anreise hat, kann man sich sehr gut so einen Podcast anhören. Oder wenn es jemanden gibt, der ist eher ein visueller Lerner, würde ich auch gerne diese Komponenten in meinen Modulen mit einbinden. Also-Videos, die es gibt, um bestimmte Kernthemen zu verdeutlichen, aber auch, ja, in Form eines Podcasts vielleicht bestimmte Themen. Wissenschaftliches Arbeiten passt da ganz gut, wenn wir aktuelle Forschungsergebnisse im Kontext oder im Setting eines Podcasts mal erörtern würden. Das würde ich ganz cool finden.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Das heißt, die Studierenden können sich dann perspektivisch auf mehr digitale Angebote freuen. So verstehe ich das mal und so dann auch die Aufforderung in deine Richtung.
(Omer Baktash) Ja, definitiv. Also ich versuche zumindest all das, was in meiner Macht steht, zu tun. Und ich habe ja auch Lust, bin ja auch quasi ein junger, neuer Mitarbeiter hier und freue mich, wenn ich eben diese Tätigkeiten machen darf.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Das heißt, wenn man jetzt noch mal den den Bogen, spannt zum Begriff Modulverantwortlicher, dann bist du sozusagen auch nicht nur für den Inhalt deines Moduls verantwortlich, sondern auch für die Umsetzung. Also wie bringt man sozusagen, mit welchen Lern- und Lehrformaten die Informationen deines Moduls an den Studierenden? So kann man das, glaube ich, zusammenfassen, oder?
(Omer Baktash) Richtig, genau. Also es muss jeder dann letztendlich auch für sich selber entscheiden, wie man auch die Studienbriefe pädagogisch aufsetzt, ob man sagt, zu den einzelnen Kapiteln wünsche ich mir noch mehr Abbildungen, vielleicht auch Exkursionen. Das muss jeder dann für sich selber entscheiden, aber ich finde das ganz, ganz sinnvoll.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Das heißt aber, auch wenn ich jetzt als Studierender sage, mir fehlt in den Modulen etwas, dann könnte man auch auf dich zukommen und sagen: "Mensch, es wäre toll, wenn Sie zu einem bestimmten Thema auf Seite siebenunddreißig im Studienbrief fünf noch mal ein vertieftes Angebot in Form eines Videos beispielsweise machen." Auch das wäre ein Weg, wie man dich dann sozusagen erreichen könnte.
(Omer Baktash) Ja, das ist eine Möglichkeit. Eine andere Möglichkeit ist, dass man im Rahmen des Qualitätsmanagements, was wir haben, also wir machen regelmäßig Befragungen. Also wir fragen auch die Studierenden, wie zufrieden sind sie mit dem Modul, mit den Studienbriefen, was wünschen sich die Studierenden? Und da werden die Studierenden, ja, ihre Wünsche und Ergänzungsvorschläge äußern und jeder Modulverantwortliche bekommt 'nen kurzen Bericht. Man kann sich das ungefähr so vorstellen wie in 'nem Ampelsystem. Grün ist alles super und orange und rot, da sollte man vielleicht noch mal ein bisschen besser gucken, was man noch verbessern kann.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Ja, das ist sicherlich gut, aber ich denke, es wäre trotzdem sinnvoll, wenn man das vorher macht, denn es ist so, dass Studierende ja erst nach Abschluss ihres Moduls und ihrer Prüfungsleistung diese Dinge ausfüllen. Das heißt, sie profitieren dann natürlich schon gar nicht mehr von dem, was sich bewegt. Und ich glaube, es wäre vielleicht auch eine Einladung an Studierende, wenn sie vorher etwas bemerken, wo es hakt, wo es Schwierigkeiten gibt, dass man dann rechtzeitig Kontakt aufnimmt mit dem Modulverantwortlichen und einfach mal ins Gespräch geht und mal fragt, ob's da Möglichkeiten gibt, vielleicht auch noch auf anderen Kanälen andere Sinne anzusprechen, um vielleicht da so ein bisschen Erleichterung und Abhilfe zu schaffen.
(Omer Baktash) Ja, guter Punkt, dass du, dass du das gerade ansprichst. Ich bin, ich bin nämlich gerade am Überlegen. Es gibt, soweit ich weiß, gibt es sogar jetzt einen Button bei uns im Webcampus, wo man wirklich direkt Feedback geben kann, wenn im Studienbrief, ähm, ja etwas, etwas jetzt unverständlich ist oder man eben noch Änderungswünsche hat. Also man kann quasi in Echtzeit Feedback geben. Aber ich bin grundsätzlich auch offen dafür, wenn jemand sagt, ich möchte auch per E-Mail einfach mal Kontakt mit dem Modulverantwortlichen und wünsche mir vielleicht da und in dem und dem Kapitel etwas anders. Ähm, bin ich da jetzt auch nicht abgeneigt, dass ich sage, ich wünsche mir sowas gar nicht. Ich finde ja Feedback generell immer ganz gut.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Ja, das ist doch wunderbar. Okay, dann, äh, würde ich gerne noch wissen, was ist dein Lebensmotto? Gibt's so was?
(Omer Baktash) Ich glaube, ein Lebensmotto von mir, was mich gut auch persönlich gut beschreiben würde, wäre einfach machen. Also, ein gutes Beispiel ist, ich habe mich an, während und nach meinem Studium selbstständig gemacht und, äh, da war ich jetzt, äh, auch nicht so ein Mensch, der jetzt gesagt hat, "Oh, wie sieht das aus mit den Versicherungen? Wie sieht das aus, wenn das schiefgeht?" Also auch mit dem Begriff scheitern muss man zurechtkommen. Und ich bin eher ein Freund davon, einfach machen und, äh, alles andere wird sich dann schon ergeben.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Ja, das ist ein wunderbares Motto. Sehr schön. Und du hast gesagt, du hast einen Hund und beim Spaziergang mit deinem Hund ist dir auch mal was klar geworden. Was war das?
(Omer Baktash) Ja, das war ganz witzig. Ich hab tatsächlich zwei Hunde. Ich hab 'nen Shepherd und 'nen Husky, die wir uns ganz frisch zugelegt haben. Und ich, ich hab, seitdem ich die beiden Hunde habe, gehe ich spazieren, was ich vorher gar nicht gemacht habe. Und, ja, beim Spaziergang, das war auch um Weihnachten herum, also kurz vor Weihnachten, bin ich dann... wir haben bei uns hinten 'ne ganz schöne Wiese, wo man, wo man spazieren gehen kann und, ähm, als ich dann so in die Ferne geguckt habe, das klingt jetzt alles ein bisschen philosophisch, aber es war tatsächlich so, habe ich mir wirklich überlegt, möchtest du diese Selbstständigkeit weiter machen? Weil bei mir im Gedankenprozess war es so, ja, du hast gerade etwas wie 'ne Dienstleistung, die du anbietest, aber, so ein bisschen die Sinnhaftigkeit hat mir gefehlt. Und, ja, bei diesem Spaziergang wurde mir relativ klar, ich möchte eigentlich eine Tätigkeit machen, wo ich am Ende des Tages sagen kann, das ist etwas Sinnvolles, was du da machst. Und ja, das wurde mir bei diesem Spaziergang sehr, sehr deutlich klar.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Wofür Spaziergänge nicht alles gut sind. Das ist doch wunderbar. Ja, dann kommen wir auch zum Ende. Gibt es was, was du unseren Studierenden, die uns hören, vielleicht insbesondere somit auf den Weg geben möchtest? Gibt es etwas, wo du sagst Mensch, ähm entweder das ist in meinem Studium gut gewesen, das kann ich wirklich empfehlen oder vielleicht auch andersrum, dass äh davon würde ich eher abraten, das würde ich eher lassen. Gibt es so was ah generelles, was du noch mit auf den Weg geben kannst?
(Omer Baktash) Also was mir generell auch im Leben weitergeholfen hat, ist, ähm dass man, was ein Fernstudium oft nahelegt, dass man versucht, ähm ja so einen Alleingang hinzulegen, also die Studienbriefe alleine durchzulernen und die Prüfungen auch alleine zu bestehen. Ich bin immer ein Freund davon, wenn man sich ah auch in der Fernlehre, das ist sicherlich möglich, sich zusammentut und die Studienbriefe auch zusammen bearbeitet. Weil dadurch ergeben sich noch mal ganz, ganz andere ja Gesichtspunkte und Ansatzpunkte, die man vielleicht so in seinem Tunneldasein und seinem Tunnellernen vielleicht noch gar nicht gesehen hat. Und das kann ich den Studierenden, die ah dem Podcast hier jetzt hören werden, sehr, sehr ans Herz legen, sich untereinander auszutauschen und für die Prüfung zusammen zu lernen. In welcher Form auch immer. Man kann ja mittlerweile jetzt auch über Teams sich zusammentun und über andere Social Media Kanäle. Also liebe Studierende, tut euch zusammen. Davon werdet ihr noch ganz, ganz viel haben.
(Prof. Dr. Birgit Schroeder) Ja, das ist doch ein guter Tipp, ein praktikabler Tipp und etwas, was man ja auch einfach mal ausprobieren, einfach mal getreu deines Mottos machen kann. Ja, dann ähm bedanke ich mich ganz herzlich ah für deine Zeit, für deine Einblicke in deine berufliche Laufbahn, den Einblick in die Tätigkeit als Modulverantwortlicher. Bisschen was Privates haben wir auch erfahren, das ist doch wunderbar. Herzlichen Dank dafür. Und ah dann kommen wir mit unserer ersten Folge, mit unserer Premiere auch schon zum Ende. Vielen Dank fürs Zuhören.