News · 27.04.2021

Open Access Publishing: HFH-Studierende geben Wissenschaftsjournale im eigenen Verlag heraus

Unter der Creative-Commons-Licence veröffentlichte Beiträge sind für Leser kostenlos verfügbar
Notebook in Bücherregal

Florian Ross und Atilla Wohllebe haben im Sommer 2020 einen Verlag gegründet, der sich auf Open Access Publishing spezialisiert. Kürzlich ist das erste Journal online gegangen: Das „International Journal of Applied Research in Business and Management“ (IJARBM).

Mit dieser Open-Access-Zeitschrift legen die beiden Studierenden im berufsbegleitenden Promotionsstudium Betriebswirtschaft und Management (zum Erfahrungsbericht) einen thematischen Fokus auf ebendiese Themen: Wissenschaftliche Veröffentlichungen zu Business und Management mit einem Schwerpunkt auf praxisrelevante Themen.

„Zugang zu Wissen sollte frei verfügbar sein“

Mit dem Open-Access-Publishing nutzen die Verlagsgründer einen Ansatz, den nicht zuletzt auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft als „Unterstützung einer offenen und forschungsfreundlichen Kommunikation in den Wissenschaften“ positiv bewertet.

Florian Ross fasst den Antriebsgedanken hinter dem Projekt so zusammen: „Zugang zu Wissen sollte frei verfügbar sein. Wir glauben, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nicht denen vorbehalten sein sollten, die sich teure wissenschaftliche Zeitschriften im Abo leisten können.“
 

Veröffentlichungen unter der Creative-Commons-Licence

Der Zugang zu den Beiträgen der Zeitschrift ist für Leser grundsätzlich kostenlos, da die Autorinnen und Autoren unter der Creative-Commons-Licence CC BY 3.0 veröffentlichen. Mit dieser Lizenz, die unter anderem der Wikipedia zugrunde liegt, können Urheber anderen erlauben, ihre Werke unter Einhaltung bestimmter Regeln zu nutzen und zu verbreiten.
 

Auch Studierende können Arbeiten veröffentlichen

Damit können Studierende die Publikationen zur Recherche für ihre Arbeiten verwenden, ohne dass sie teure Lizenzen erwerben müssen, wie es bei klassischen Fachverlagen häufig üblich ist. Gleichzeitig bietet die Open-Access-Zeitschrift Studierenden die Möglichkeit, eigene Beiträge zu publizieren.

„Das Veröffentlichen im Open-Access-Format kann zum Beispiel für HFH-Studierende interessant sein, die Ergebnisse ihrer Bachelor- oder Masterthesis auf wissenschaftlichem Level in Kurzform einem internationalen Publikum präsentieren wollen“, sagt Wohllebe. „Man kann damit unkompliziert Erfahrungen mit dem Publizieren sammeln und schon als Studierender für sich selbst testen, inwieweit man Spaß am wissenschaftlichen Austausch hat.“
  

Open-Access zu publizieren ist vergleichsweise unkompliziert

Open Access zu veröffentlichen ist, wie im Fall des IJARBM-Journals, relativ unkompliziert. Florian Ross erklärt: „Man schreibt sein wissenschaftliches Paper, zum Beispiel zu Ergebnissen aus durchgeführten Umfragen und Studien und reicht es per E-Mail ein. Die Sprache ist idealerweise Englisch, da wir uns an ein internationales Publikum richten.“  

Nachdem die Arbeit eingereicht ist, wird sie im sogenannten Peer-Review-Verfahren geprüft. In diesem gängigen Verfahren bewerten die „Peers“, also unabhängige Wissenschaftler aus demselben Fachgebiet, den jeweilige Beitrag und sorgen so als Gutachter für die Qualitätssicherung der Arbeiten. Am Ende dieses Peer-Review-Prozesses steht dann die fertige Veröffentlichung auf der Website sowie die Indexierung unter anderem bei CrossRef und Google Scholar.
 

Hinweis für HFH-Studierende

Wer Interesse an einer Open-Access-Veröffentlichung hat, findet hier die Informationen für das Einreichen eigener Beiträge. Für Rückfragen steht auch HFH-Professor Dr. Gunnar Siemer jederzeit zur Verfügung.