News · 01.06.2023

HFH-Absolventin erhält Agaplesion Wissenschaftspreis

Irene Wert hob sich mit ihrer Abschlussarbeit in der Kategorie „Anwendungsarbeit“ aus 17 Bewerber:innen hervor.
Absolventenrednerin Irene Wert steht an Rednerpult und spricht.
Als Absolventin mit herausragenden Leistungen hielt Irene Wert auf der Absolvent:innenfeier der HFH die Alumni-Rede.

Der Agaplesion Wissenschaftspreis 2022 geht an Irene Wert, Absolventin des Studiengangs Berufspädagogik für Gesundheitsfachberufe der HFH · Hamburger Fern-Hochschule. Mit dem Preis würdigt und fördert die Agaplesion-Stiftung herausragende, praxisorientierte und visionäre Forschungsarbeiten.

Bachelorarbeit zur besseren Unterstützung von Pflegeauszubildenden mit Migrationserfahrung

Irene Wert erhielt die Auszeichnung für ihre Bachelorarbeit, in der sie sich mit der Überwindung sprachlicher und kultureller Barrieren in der Pflegeausbildung auseinandersetzte. Der vollständige Titel der Arbeit lautet: Sprachlich-kulturelle Herausforderungen für Menschen mit Migrationserfahrung in der Pflegeausbildung und Unterstützungsmöglichkeiten am Setting der Berufsfachschule Pflege am Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg.

„Das ist ein Thema, das mir aus privaten Gründen auch schon immer sehr wichtig war“, sagt die Preisträgerin. „Ich selbst bin mit 17 Jahren mit meinen Eltern und Geschwistern nach Deutschland eingewandert und habe dann hier eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht, wobei ich oft an sprachliche und auch kulturelle Barrieren gestoßen bin“, so Irene Wert über die Gründe, die sie dieses hochaktuelle Thema haben wählen lassen.

Ausweitung bisheriger Unterstützungsangebote notwendig

Seit mehr als 23 Jahren arbeitet sie als Lehrkraft an der Berufsfachschule Pflege am Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg und unterrichtet dort unter anderem das Thema „Kultursensible Pflege“.

In ihrer Abschlussarbeitet führte sie aus, dass nicht nur sprachliche Besonderheiten, sondern auch kulturelle Prägungen in der Pflegeausbildung stärkere Berücksichtigung finden müssten, um Irritationen, Missverständnissen sowie auch Diskriminierungen in Ausbildung und Praxis vorzubeugen. In diesem Zusammenhang plädiert Irene Wert für eine Anpassung und Ausweitung der bisherigen Unterstützungsangebote für Auszubildende mit Migrationserfahrung.

Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse in der Praxis

Die von Irene Wert entwickelten Handlungsansätze und Lösungsvorschläge werden auch von ihren Vorgesetzten sehr positiv aufgenommen.

„Frau Wert hat mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag geleistet. Allein die Tatsache, dass die unsichtbaren Herausforderungen der Auszubildenden mit Migrationshintergrund sichtbar gemacht werden, sensibilisiert alle Beteiligten im Umgang mit dieser Personengruppe“, berichtet Dorothea Siebenand, die Leitung der Berufsfachschule. „Einige der niederschwelligen Unterstützungsangebote haben wir bereits umsetzen können. So bieten wir beispielsweise Förderunterricht für Nichtmuttersprachler:innen an oder im Unterricht wird das Themenfeld Kultursensible Pflege durch die Ressourcen der Auszubildenden mit Migrationshintergrund erweitert und eine Sensibilität gegenüber anderen Kulturen geschaffen.“ 

Auch von Seiten der Integrationsbeauftragten der Agaplesion gAG wurde bereits Interesse bekundet, Irene Werts Erkenntnisse und Vorschläge in andere Bereiche außerhalb der Schule, beispielsweise in den Pflegebetrieb, zu übertragen.

17 Bewerber:innen – zwei Gewinnerinnen

Irene Wert setzte sich mit ihrer Arbeit in einem Feld aus insgesamt 17 Bewerber:innen durch. Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten, entschied die Jury erstmalig den Preis zu differenzieren und zwei Preise zu vergeben.

Irene Wert erhielt die Auszeichnung für ihre „primär anwendungsbezogene Arbeit“, wie es im Schreiben der Jury heißt. Außerdem ausgezeichnet wurde eine „primär wissenschaftlich orientierte Arbeit“, die sich mit den Risiken einer vaginalen Geburt nach vorherigem Kaiserschnitt beschäftigt.

Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig. Die ausgezeichneten Arbeiten seien „anwendungsbezogen, hervorragend ausgearbeitet und befassen sich mit topaktuellen Themen“, schreibt das Unternehmen auf seinem Facebook-Kanal.

Wissenschaftspreis für herausragende Forschungsarbeiten

Der mit 2.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis wird von der Agaplesion-Stiftung ausgeschrieben, deren Stiftungszweck zu einem großen Teil auch die Förderung der Wissenschaft im Bereich Medizin und Pflege ist. Zur Einreichung berechtigt sind Mitarbeitende der Agaplesion gAG.

Ausgezeichnet werden Forschungsarbeiten hoher Qualität, die in Theorie und Praxis zu einem Umdenken geführt haben oder gar Anwendung finden. Dies können sowohl Bachelor-, Master- oder Diplomarbeiten, als auch Dissertationen, Habilitationen oder wissenschaftliche Publikationen sein.

Ausschlaggebend für die erfolgreiche Einreichung sind eine hohe Relevanz des behandelten Themas in der aktuellen Forschungslandschaft sowie im Praxisbetrieb. Weitere Kriterien sind – neben der Qualität der wissenschaftlichen Arbeit – die Signifikanz der wissenschaftlichen Ergebnisse sowie der Innovationsgehalt der Forschung.

Wissenschaft und Praxis mitgestalten

Die umfassend positive Resonanz sowohl von ihrer Arbeitgeberin wie auch von ihren Prüfern und der Jury des Wissenschaftspreises haben Irene Wert nochmal einen großen Motivationsschub gegeben, ihre beruflichen Ambitionen weiter zu verfolgen. Nach ihrem sehr erfolgreichen Bachelorabschluss in Berufspädagogik für Gesundheitsfachberufe, startete sie im Januar mit dem HFH-Studiengang Berufspädagogik Master. Sie beschäftigt sich auch weiterhin mit dem Thema ihrer Bachelorarbeit, hat nun aber auch ein weiteres hochaktuelles Thema im Auge: Ausbildungsabbrüche in der Pflege.

Wer selbst Interesse hat, sein Wissen zu hochaktuellen Themen im Gesundheits- und Sozialwesen zu erweitern sowie Forschung und Praxis aktiv mitzugestalten, kann das mit der HFH berufsbegleitend tun. Die 13 Bachelor- und Masterstudiengänge des Fachbereichs Gesundheit und Pflege bieten die Möglichkeit, aktuelle Fachkenntnisse direkt im beruflichen Alltag zu erproben. Nehmen Sie aktiv Teil am Professionalisierungsprozess der Gesundheits- und Pflegeberufe.

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