Fernstudium und Alltag

Warum Sport deine Noten verbessern kann

Isabella Weder
Frau springt auf Sportplatz über eine Hürde

Gute Noten erzielt man durch Lernen, Intelligenz, Disziplin und Ehrgeiz. Es gibt allerdings noch etwas, das deinen Lernerfolg merklich verbessern kann: Sport! Im ersten Moment hört sich das vielleicht unglaubwürdig an, aber tatsächlich ist der positive Einfluss von Sport auf den Lernerfolg wissenschaftlich bewiesen.

Studien zeigen: Sport erhöht die Gedächtnisleistung

Durch einen Gedächtnistest konnten Forscher:innen vom Radboud University Medical Center in den Niederlanden beweisen, dass Sport die Gehirnleistung verbessert. In ihrem Experiment mussten sich die Teilnehmer:innen die Orte von Objekten auf einem Computerbildschirm einprägen.

Die erste Gruppe führte eine halbe Stunde nach der Aufgabe ein Intervall-Training durch. Die zweite Gruppe trainierte vier Stunden nach dem Gedächtnistest. Die dritte Gruppe betätigte sich gar nicht sportlich.

Das Ergebnis: Die Mitglieder der Gruppe, die vier Stunden nach dem Gedächtnistest sportlich aktiv waren, konnte deutlich mehr Informationen speichern als die der anderen zwei Gruppen und hatten nachweislich eine stärkere Aktivität im Hippocampus. Dieser Teil des Gehirns ist mit dem Lernen und dem Gedächtnis verbunden.

Auch bei einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft mit 4.000 Grundschulkindern konnten Forscher:innen feststellen, dass die schulische Leistung bei sportlich aktiveren Kindern im Durchschnitt besser war. Ein ähnliches Ergebnis lieferte eine Untersuchung der TU München, die klar den Zusammenhang zwischen dem Gang aufs Gymnasium und der sportlichen Betätigung bei Grundschüler:innen herausstellte.

Der Zusammenhang von Sport und Lernerfolg biologisch erklärt:

Im Prinzip ist der Zusammenhang zwischen Bewegung und Gedächtnisleistung einfach: Sport steigert die Leistungsfähigkeit von Herz und Gefäßen und führt dadurch auch zu einer stärkeren Blut- und Sauerstoffversorgung im Gehirn.

Diese gesteigerte Versorgung erhöht die Aufnahmefähigkeit des Gehirns und führt zusätzlich zu einer Stimulation neuer Synapsen und Neuronen, die sich positiv auf die Gedächtnisleistung auswirken. Laut der Neurobiologin Henriette van Praag optimiert Ausdauersport zudem die Komplexität von Neuronen und verbessert damit so sowohl unser Erinnerungsvermögen als auch unsere Lern- und Orientierungsfähigkeit.

Es muss übrigens kein Extremsport sein: Schon ein halbstündiger Spaziergang erhöht die Durchblutung des Gehirns um 14 Prozent. Darüber hinaus führt Sport zur Produktion von Endorphinen, Dopamin und Serotonin („Glückshormonen“). Gleichzeitig wird die Ausschüttung von Cortisol reduziert, wodurch wir Stress abbauen und entspannter werden.

Die verbesserte Stimmung verstärkt dann automatisch auch unsere Motivation und Konzentrationsfähigkeit – unser Körper ist jetzt bereit, viel neues Wissen aufzunehmen!

Sport erfolgreich in den Alltag einbauen

Die Vorteile von Sport liegen auf der Hand. Neben einer Stärkung von Muskeln, Ausdauer und Immunsystem trainieren wir damit auch noch unser Gehirn. Doch wie lässt sich regelmäßiger Sport in einen Alltag integrieren, der voll mit Studium, Arbeit und privaten Verpflichtungen ist?

Einerseits bieten sich hierfür bewusste Bewegungspausen beim Lernen an. Denn unser Gehirn ist sowieso nur in der Lage, sich für 30 Minuten auf eine Sache zu konzentrieren. Das bedeutet: Nach 30 Minuten lernen kannst du eine Runde um den Block gehen oder zuhause einige kurze Sportübungen machen.

Zudem bietet es sich sogar an, sich während einer Lernphase zu bewegen. Beispielsweise kannst du beim Auswendiglernen deiner Notizen aus dem Studium durch die Wohnung laufen oder deine Lernzettel einfach auf einen Spaziergang mitnehmen und dabei immer wieder durchgehen.

Finde den Zeitpunkt und die Sportart, die zu dir passen!

Eine gute Zeit für Sport ist der Morgen. Besonders in einem Alltag, der ziemlich durchgeplant ist, macht es durchaus Sinn, für ein kleines Workout eine halbe Stunde früher aufzustehen. Das mag im ersten Moment eine große Überwindung sein, aber dein Körper und dein Kopf werden es dir langfristig danken!

Auch am Abend bietet es sich nach etwas Abstand zum Essen an, sportlich aktiv zu werden. Hierfür könntest du deine Freizeitroutinen leicht verschieben und zum Beispiel statt um 20 Uhr erst um 20:30 damit beginnen, einen Film zu schauen. So bleibt dir zumindest eine halbe Stunde Zeit für Extra-Bewegung!

Natürlich ist neben dem Zeitpunkt auch entscheidend, dass du eine Sportart findest, die zu dir passt. Ob Pilates, Joggen, Fußball, Schwimmen, Home-Workouts oder Krafttraining – es gibt viele tolle Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen.

 

Wir hoffen, du bist jetzt richtig motiviert, in Zukunft mehr Sport zu machen. Auch, wenn die Überwindung am Anfang groß ist, wird es mit der Zeit zu einer Routine werden, die dir guttut. Und spätestens nach den ersten Lernerfolgen kommt die Motivation für den Sport von ganz alleine!

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Isabella Weder
Content Marketing Managerin