Elvis Lukacevic
Mit Selbstdisziplin zum Erfolg
Nach dem Hauptschulabschluss wollte Elvis Lukacevic eigentlich auf die Wirtschaftsschule, entschied sich aber für eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Weil ihm das nicht reichte, setzte er seinen Bildungsweg fort – neben dem Beruf im Fernstudium.
2018 hat er seine Abschluss im Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen der HFH erhalten. Inzwischen arbeitet der 31-Jährige als Prozessplaner im Bereich Nutzfahrzeug-Bauteile.
Sich zufrieden geben? "Auf keinen Fall", sagt er und erzählt im Interview, wie er neben dem Job jetzt auch den Master Wirtschaftsingenieurwesen studiert.
Hallo Herr Lukacevic, Sie haben neben dem Beruf fast den kompletten Bildungsweg beschritten. Wie kam es dazu?
Während meiner Ausbildungszeit zum Zerspanungsmechaniker wurde mir bewusst, dass ich diesen Job nicht ewig machen wollte. Ich habe mich daher zunächst berufsbegleitend zum Maschinenbautechniker weitergebildet. So bin ich stellvertretender Meister geworden, fand es aber nach wie vor schwer, mich von der Masse abzusetzen. Ich wollte deshalb noch einen draufzusetzen und begann ein Fernstudium zum Wirtschaftsingenieur (B. Eng.) an der HFH · Hamburger Fern-Hochschule.
Hat sich die Mühe denn gelohnt?
Ohne das Fernstudium hätte ich meine jetzige Stelle als Prozessplaner nie erhalten. Nach etwa der Hälfte des Bachelors habe ich mich auf die Stelle beworben und sie eben wegen des Studiums auch bekommen.
Noch vor Ihrem Abschluss?
Mein Vorgesetzter hatte Vertrauen, dass ich den Bachelor bekomme, und da ich Menschen nur ungern enttäusche, habe ich mein Bestes gegeben und den Abschluss auch gemacht. Im Anschluss habe ich dann sogar noch ein Stipendium von meinem Arbeitgeber bekommen, damit ich auch den Master in Wirtschaftsingenieurwesen absolvieren kann.
Lässt sich Ihr Wissen aus dem Studium auf Ihre Arbeit anwenden?
Ich arbeite in der Antriebs- und Fahrzeugtechnik im Bereich Nutzfahrzeug-Bauteile als Prozessplaner. In meinem Arbeitsalltag unterstütze ich die Entwicklung und die Produktion von Prototyp- und Serienteilen und finde Lösungen bei Problemen. Dass ich sowohl die technische als auch die wirtschaftliche Seite verstehe, hilft mir dabei sehr. Ich weiß so genau, an welchen Stellschrauben ich drehen muss.
Den Master absolvieren Sie nun erneut im Fernstudium. Warum haben Sie sich sowohl im Bachelor als auch im Master dafür entschieden?
Mir war es wichtig, dass ich an meiner Karriere weiterarbeiten konnte und keinen Verdienstausfall erleiden musste. Zudem bin ich der Meinung, dass ein erfolgreich abgeschlossenes Fernstudium viel höher angesehen wird, weil man bewiesen hat, dass man einer doppelten Belastung gewachsen ist.
Mit welchen Herausforderungen muss man denn in einem Fernstudium rechnen?
Man braucht natürlich viel Selbstdisziplin. Ohne Disziplin ist ein solches Unterfangen zum Scheitern verurteilt. Aber es ist problemlos machbar. An der HFH zum Beispiel kann man sein Semester und die Klausurtermine so planen, wie es einem zeitlich am besten passt. Wenn man dann noch vor den Prüfungen die Studienunterlagen einmal zusammenfasst, hat man schon die halbe Miete.
Was raten Sie Leuten, die selbst überlegen, ob sie ein Fernstudium neben dem Job anfangen sollen?
Jedem Unentschlossenen kann ich nur raten, über den eigenen Schatten zu springen und den Schritt ins Fernstudium zu wagen. Angst hat jeder vor einer Herausforderung, aber wir sollten uns unser Leben davon nicht diktieren lassen. Ich halte es in jedem Fall für sinnvoller, abends einen Studienbrief anzusehen als vor dem Fernseher zu hocken. Das Leben ist kurz, mach was draus!
Vielen Dank für das Gespräch!
Weitere Erfolgsgeschichten
Manuel Locher
Andreas Meder
Thomas Horn
