Lea Nitsche

„Geht nicht gibt’s nicht“ – mit einem Fernstudium ist ein Psychologiestudium neben Familie und Beruf machbar

Nach dem Abi wollte Lea Nitsche „einfach nur weg“. Weg aus der Kleinstadt, rein ins Studium – und am liebsten wollte sie, wie viele andere auch, Psychologie studieren.

Junge Frau vor Wiese lächelt in Kamera

„Ich fand das Fach Psychologie immer schon sehr beeindruckend und hatte schon in meiner Jugend in vielen Situationen gemerkt, wie sehr manchen Menschen eine solche Unterstützung helfen könnte“, sagt die heute 23-Jährige.

Da der Notenschnitt aus dem Abi aber nicht ganz reichte, um den geforderten NC für das Psychologie-Studium an der Uni zu erfüllen, schaute sie sich nach einer Alternative um. „Ich habe also nach etwas gesucht, mit dem man inhaltlich mehrere Möglichkeiten hat – und das zudem auch als Mutter mit Kind machbar ist“.

Wechsel vom Präsenz- ins Fernstudium

Ein Studium der Erziehungswissenschaften an der Uni Regensburg schien zunächst das Richtige zu sein. „Der Standort war nicht allzu weit von der Familie entfernt und ich konnte an der Uni sogar Psychologie als Wahlfach nehmen. Das war einfach super.“

Aber durch die Präsenzpflichten wurde die Organisation des Studiums problematisch. „Irgendetwas blieb dabei immer auf der Strecke“, erzählt Lea Nitsche.

Denn die Aufgaben als studierende junge Mutter mit einem Job waren und sind vielfältig: Kinderbetreuung, Teilzeitjob, Beziehung und der Umbau einer Wohnung. All das wurde neben den Vorlesungen an der Uni und dem Lernpensum irgendwann zur immensen Herausforderung.

"Die Chance, ein reines Psychologiestudium zu starten"

„Zum Glück wurde ich dann einer ‚Fernstudentin‘ vorgestellt, mit der ich mich länger über ihre Erfahrungen mit der HFH austauschen konnte.“ Im Gespräch sei ihr klargeworden: „Das ist die Chance, doch noch ein reines Psychologiestudium zu starten und endlich das zu machen, was ich immer wollte!“

Durch die Flexibilität des Fernstudiums gelingt es ihr nun, die vielen Herausforderungen zu vereinbaren. Einfach sei das nicht, dafür aber erfolgreich: Mit ihrem Bachelorstudium Psychologie ist sie nun bereits auf die Zielgerade – und anschließend soll es auch mit einem Master im Fernstudium weitergehen.

Im Interview erzählt Lea Nitsche, welche Erfahrungen sie an der HFH gemacht hat.

Liebe Frau Nitsche, was reizt Sie so am Fach Psychologie, dass Sie sogar die Hochschule dafür gewechselt haben?

Ich fand das Thema Psychologie schon immer beeindruckend, es ist einfach ein tolles Fach!

Man lernt in verschiedenen Modulen, wie das Konstrukt Mensch funktioniert und wie Erleben und Verhalten den Menschen beeinflussen, formen und von anderen wahrgenommen wird.

Mich reizt daran besonders, wie umfangreich und vielfältig dieses Fach ist.  Und es gibt so viele verschiedene Bereiche, in die man mit einem Psychologiestudium gehen und sich spezialisieren kann.

Der Rat einer Freundin mit Fernstudium-Erfahrung und die Möglichkeit, im Fernstudium auch ohne NC in den Bachelor starten zu können, hat mir die Entscheidung für die HFH dann leicht gemacht!
 

Haben Sie schon eigene Schwerpunkte in Ihrem Studium gesetzt?

Einen einzelnen Schwerpunkt habe ich noch nicht gesetzt – ich kann mich noch nicht entscheiden, wo es mich final hinzieht. In den Wahlfächern habe ich bislang Organisationspsychologie und Klinische Psychologie gewählt.

Ab dem Sommer 2022 habe ich nun einen Job im Bereich der Organisationspsychologie und vermute, dass sich mein eigener Schwerpunkt im Fach sich dadurch bald herauskristallisieren wird.
 

Worum wird es in Ihrer Bachelorarbeit gehen und wie sind Ihre Pläne für danach?

In meiner Bachelorarbeit habe ich mich für die Einflüsse von Corona auf berufstätige Eltern entschieden.

Wenn der Bachelor geschafft ist, möchte ich danach auch den Master in Psychologie an der HFH machen. Damit werde ich wohl im Januar 2023 starten und vermutlich auch nebenbei weiter arbeiten. Konkret wird sich das entscheiden, wenn meine befristete neue Stelle in der Organisationspsychologie im Winter endet.

Wie es beruflich danach weitergeht, ist noch nicht ganz klar. Ich weiß zwar, dass ich gerne ins Coaching gehen möchte, aber ob es so kommen wird, ist noch nicht sicher. Es gibt so viele Bereiche, in die ich noch reinschnuppern möchte und bevor ich das nicht getan habe, möchte ich mich noch nicht festlegen.

Die Pandemie war und ist für fast alle Hochschulen eine Herausforderung – wie waren Ihre Erfahrungen mit dem HFH-Fernstudium während Corona?

Grundsätzlich habe ich versucht, immer die Vorlesungen zu besuchen. Das war aber wegen Corona und aus privaten Gründen nicht immer so einfach. Daher habe ich sehr stark die Online-Angebote genutzt wie z.B. die Aufzeichnungen der Seminare auf der Lernplattform im HFH-WebCampus und natürlich die Studienbriefe als Basis.

Ich habe es als sehr angenehm empfunden, da alle Vorlesungen und Präsenzen online zur Verfügung standen. Da ich zum HFH-Studienzentrum in München rund 90 Minuten fahre, hat es mir einige Zeit im Auto erspart.

Das Einzige was schade war, ist, dass der Kontakt zu anderen Studierenden durch Corona etwas schwieriger war. Aber dafür kann die HFH nichts. Außerdem war es trotzdem möglich, Kontakt zu anderen Studierenden aufzunehmen – nur halt etwas schwieriger als sonst.
 

Und wie lief es mit den Prüfungen während der Pandemie?

Auch die Prüfungen waren von zu Hause möglich. Ich finde, dass diese alternativen Prüfungen an der HFH sehr gut umgesetzt wurden. Vor allem habe ich Prüfungen in Form schriftlicher Ausarbeitungen geschrieben, die dann online eingereicht wurden.  

Das Format finde ich gut, denn ich bin der Meinung, da es hier nicht nur um das Auswendiglernen, sondern eher um die Übertragung des Wissens und dessen Anwendung geht. Ich bin zufrieden, so wie es an der HFH umgesetzt wurde.
 

Sie haben Familie, arbeiten nebenbei und studieren ein anspruchsvolles Fach. Wie schaffen Sie es, das alles miteinander zu vereinbaren?

Das ist nicht einfach, da will ich ganz ehrlich sein. Aber mein Mann und ich haben uns vor fünf Jahren für diesem Weg entschieden und seitdem haben wir beide die Einstellung „geht nicht gibt’s nicht“!

Unser Leben muss funktionieren, da wir Verantwortung haben. Mit dieser Einstellung haben wir bislang alles geschafft, was wir uns vorgenommen haben. Also kurz gesagt mit Selbstdisziplin, Routine, Unterstützung der Familie, aber vor allem mit Teamarbeit zwischen meinem Mann und mir.

Das bedeutet nicht, dass wir nicht auch mal am „Rudern“ sind oder es auch mal zu viel zu werden scheint. Wie wir es letztlich genau machen, kann ich gar nicht genau sagen.

Ich weiß aber, dass wir immer im Team arbeiten. Wir schaufeln uns gegenseitig die Zeit frei, die wir benötigen und unterstützen den anderen, wo es nur geht. Wenn es aber mal Situationen gibt, an denen wir beide zeitlich sehr eingeschränkt sind, springen auch unsere Eltern ein.
 

Haben Sie Tipps für andere Studierende oder Studienanfänger:innen? Worauf sollten diese achten?

Na klar: Klickt euch, sobald ihr die Login-Daten für den Web Campus habt, erst einmal durch die Plattform. Das hilft euch, euch zurecht zu finden und wenn ihr Fragen habt, findet ihr fast alles dort.

Wenn nicht, schämt euch nicht, bei eurem Studienzentrum oder in der HFH-Studienberatung anzurufen, da wird euch auch super weitergeholfen.

Wenn es ums Lernen direkt geht: Nehmt euch die Zeit für die unterstützenden Lehrveranstaltungen im Studienzentrum oder online und nutzt die Angebote auf der Lernplattform. Dann wird das schon!

Vielen Dank für Ihre Antworten!

Bachelor Psychologie

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