News · 19.06.2023

Forschungsprojekt zum Thema tiergestützte Intervention in der stationären Kinder- und Jugendhilfe

Forschende der HFH untersuchen, wie sich tiergestützte pädagogische Arbeit auf Kinder und Jugendliche mit Traumafolgestörungen auswirken kann.
Frau und Kind streicheln Pferde
„Der Einsatz von Tieren kann traumatisierten Kindern und Jugendlichen dabei helfen, wieder vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und gleichzeitig die Gefahr einer Retraumatisierung verringern“, sagt Merle Schöne, wissenschaftliche Mitarbeiterin der HFH.

In einem von der DAA-Stiftung Bildung und Beruf geförderten Forschungsprojekt untersuchen Wissenschaftler:innen der HFH · Hamburger Fern-Hochschule, welche Wirkungen tiergestützte Interventionen in der stationären Kinder- und Jugendhilfe haben können. Dazu betrachten die Forschenden den Einsatz der Methode in zwei pädagogischen Wohngruppen des VHS-Bildungswerks in den Städten Bad Suderode und Glinde. 

Ziel des im April 2023 gestarteten Projekts ist es herauszufinden, wie sich tiergestützte Arbeit  auf die dort lebenden Kinder und Jugendlichen auswirkt, wie der therapeutische Einsatz von Tieren die pädagogische Arbeit unterstützen kann und ob die Methode den Lebensalltag insbesondere für traumatisierte Bewohner:innen im stationären Setting verbessern kann. 

Projektevaluation als Grundlage für mögliche Erweiterung tiergestützter Angebote des VHS-Bildungswerks

Die Daten aus der Erhebung sollen anschließend evaluiert werden, um einerseits die Wirksamkeit der tiergestützten Angebote zu überprüfen und andererseits Optimierungspotenziale in der praktischen Therapietätigkeit zu erschließen.
 
Schließlich soll dargelegt werden, welche Argumente für eine Erweiterung der tiergestützten Betreuungsarbeit des VHS-Bildungswerks sprechen können. Damit soll u.a. eine wissenschaftlich fundierte Basis für künftige Verhandlungen zu Ziel- und Leistungsvereinbarungen mit dem Kostenträger erarbeitet werden.

Tiergestützte Intervention wird u.a. bei Traumafolgestörungen eingesetzt

Bei der tiergestützten Intervention werden im Gesundheitswesen, in der Pädagogik oder der Sozialen Arbeit geeignete Tiere, wie zum Beispiel Hunde, Pferde oder Kleintiere, eingesetzt, um deren positive Wirkung auf das menschliche Empfinden therapeutisch zu nutzen. 

Insbesondere bei Menschen mit traumatischen Erfahrungen könne die Methode positiv wirken, sagt Projektleiter Prof. Dr. Wolfgang Becker von der HFH. „Der Einsatz von Tieren kann traumatisierten Kindern und Jugendlichen dabei helfen, wieder vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und gleichzeitig die Gefahr einer Retraumatisierung verringern“, ergänzt Merle Schöne, die das Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin bearbeitet und die Projektarbeiten mit dem VHS-Bildungswerk koordiniert. 

Fakten zum Forschungsprojekt

Der vollständige Titel des HFH-Forschungsprojekts lautet „Evaluation tiergestützter Intervention in stationären Einrichtungen des VHS-Bildungswerks“ (EVA-TIN). Das Projekt läuft vom 1. April 2023 bis 31. Dezember 2023 und wird gefördert von der DAA-Stiftung Bildung und Beruf.